Psychologische Determinanten von Sportverletzungen

Overconformity und exzessive Verausgabungsbereitschaft als Prädiktor für Sportverletzungen

Leitung: Dr. Sabine Würth, Universität Wien

Nationale Kooperation: Prof. Dr. Günter Amesberger (Universität Salzburg); Prof. Dr. Michael Kolb (Abtl. Bewegungs- und Sportpädagogik, Universität Wien); Universitätssportzentrum der Universität Wien

 

Kurzbeschreibung

Psychologische Determinanten für Sportverletzungen werden auf unterschiedlichen Ebenen untersucht. Einer besonderen Bedeutung werden dabei Persönlichkeitsvariablen (z.B. Wettkampfangst, sensation seeking, Risikobereitschaft) zugeschrieben. Allerdings zeigte sich bislang kein typisches Persönlichkeitsprofil, das mit dem Erleiden von Sportverletzungen korrespondiert.

Das theoretische Konzept der Overconformity to sport ethics (Hughes & Coakley, 1991) vereint mehrere Einstellungen und Eigenschaften, die einen engen Zusammenhang zur Verletzungswahrscheinlichkeit von Athlet/-innen vermuten lassen, bislang jedoch wenig in der empirischen Forschung untersucht wurden. Dazu zählen die Bereitschaft zu einer exzessiven Verausgabung, der Wunsch nach Anerkennung der eigenen Verausgabungsbereitschaft von signifikanten Personen des persönlichen und sportlichen Umfeldes, die unkritische Akzeptanz von impliziten Normen, die ein „wahrer Athlet“ zu erfüllen hat, und die hohe Identifizierung mit der eigenen Rolle als Athlet/-in.

Das Forschungsprojekt soll in mehreren empirischen Studien folgende Forschungsdesiderate aufgreifen:

1.     Entwicklung deutschsprachiger Skalen, die die Konzepte der overconformity (speziell: exzessive Verausgabungsbereitschaft im Sport) valide und reliabel abbilden.

2.     Overconformity als Prädiktor für Sportverletzungen - Integration in das Stress-Verletzungs-Modell von Andersen und Williams (1998) bzw. Kleinert (2002)

3.     Ableitung praktischer Implikationen zur Verletzungsprophylaxe auf Grundlage der Befunde